-
Beschaffung
Engagiert für den Klimaschutz
Bild oben
Ziehen für mehr Nachhaltigkeit an einem Strang: Bernd Schäffauer (M.) und Umweltschutzleiter Holger Menzel (r.).Die Vision vom grünen Unternehmen treibt RUD an. Dafür bezieht der Süwag-Kunde Ökostrom – allerdings auf unkonventionelle Art und Weise.
Bei der RUD Ketten Rieger & Dietz GmbH u. Co. KG laufen Härteöfen und -anlagen im Dreischichtbetrieb. Hier werden Hebezeuge und Zurrmittel gefertigt, die in aller Welt für sicheres Arbeiten mit schweren Lasten sorgen – unter anderem beim Bau von Windkraftanlagen. Aber auch Förder- und Antriebstechnik sowie Reifenketten gehören zum Sortiment des Traditionsunternehmens, das schon 1875 gegründet wurde.
Der Strom für die Produktion im baden-württembergischen Aalen kommt bald in Teilen vom eigenen Dach, als grüner Sonnenstrom. Der weitere Bedarf wird zu 100 Prozent mit Ökostrom gedeckt, trotz hohen Verbrauchs. „Auf erneuerbare Energien zu setzen, ist Teil unserer Nachhaltigkeitsstrategie“, erklärt Bernd Schäffauer, Bereichsleiter Beschaffung bei RUD. „Aber wir mussten erst effizienter werden, um das Geld für Grünstrom erübrigen zu können.“ Dabei arbeitet er eng mit Umweltschutzleiter Holger Menzel zusammen.
Beim Einkauf setzt Bernd Schäffauer auf die sogenannte strukturierte Beschaffung, den kombinierten Kauf am Termin- und am Spotmarkt. Genauer gesagt auf das Modell Süwag Kundenportfolio. „Das verschafft unserem Kunden besonders hohe Flexibilität“, erklärt Salesmanager Harald Burr. „Der Kunde streut hierbei das Preisrisiko an der Börse und sorgt für Transparenz und Dokumentation der Preisfindung im Einkauf.“ Für ein Traditionsunternehmen ist der Kauf am derzeit volatilen Markt eher unkonventionell, weiß Burr. „Im Jahresdurchschnitt macht sich das Modell aber in der Regel bezahlt.“
Um das Marktgeschehen bewerten zu können, greift Bernd Schäffauer häufig zum Hörer und holt sich Infos bei den Süwag-Experten, die „alles machen, was ein Consultant macht, aber besser“, wie er sagt. „Bei einem anderen Versorger würden wir dieses Level an Beratung gar nicht bekommen. Die Süwag ist ein echter Leistungsträger, das gibt uns Sicherheit.“ Doch das Gespräch mit dem Salesmanager ist und bleibt eine Beratung – die Entscheidung für den Kauf an der Börse liegt allein bei ihm. „Jeden Monat werden die Karten neu gemischt“, so Bernd Schäffauer.
Bernd Schäffauer, Bereichsleiter Beschaffung bei RUD
„Nachhaltigkeit liegt in unserer DNA“
Holger Menzel hat als Umwelt- und Energiebeauftragter den Umweltschutz bei RUD Ketten im Blick. Und konnte in den vergangenen Jahren viel bewegen – dank einer besonderen Firmenphilosophie.
Herr Menzel, bei der Süwag heißt es, Sie tun als Unternehmen außergewöhnlich viel für mehr Nachhaltigkeit. Woher kommt dieses Engagement?
Der Grundsatz wurde schon zu unserer Unternehmensgründung im Jahr 1875 von den Gründern geprägt: eine ökonomische, ökologische und soziale Verantwortung zu übernehmen. Nachhaltigkeit liegt daher in unserer DNA. Als eines der ältesten Unternehmen in der Region haben wir auch Strahlkraft und eine Vorbildfunktion. Unser Firmensitz heißt nicht umsonst „Friedensinsel“, wir haben ihn naturnah gestaltet. Insgesamt wollen wir die Auswirkungen unserer energieintensiven Produktion auf die Umwelt möglichst gering halten.
Was waren die wichtigsten Maßnahmen dafür?
Schon 2007 haben wir als Unternehmen an einem Energieeffizienznetzwerk teilgenommen. Damals ein Pilotprojekt in Baden-Württemberg. Durch Beratung und Austausch hatten wir uns dann erstmal auf Querschnittstechnologien gestürzt: Neue Kompressoren, Heizungsmodernisierung, LED … Darin lag großes Sparpotenzial. Aber diese Themen haben wir nun größtenteils abgefrühstückt.
Was folgt nun?
Die Eigenerzeugung von grünem Strom. Unsere erste Photovoltaikanlage wird gerade installiert, eine zweite Ausbaustufe ist bereits in Planung. Wir setzen auf Elektromobilität mit Ladelösungen und beziehen dazu noch 100 Prozent Ökostrom von der Süwag.
Und nun haben Sie alles ausgeschöpft?
Noch längst nicht! Die nächste Stellschraube ist die Prozessoptimierung. Wir erweitern dafür unser Messystem. Rund 150 Stromzähler sind bereits im Betrieb angebracht. Aber gemeinsam mit der Süwag haben wir ein Messstellenkonzept entwickelt, mit dem wir an noch vielen weiteren Punkten in der Produktion Energieverbräuche analysieren können. Auch was den Gas- und Wasserverbrauch angeht. Über unser Energiemanagementsystem können wir dann ganz gezielt Prozesse anpassen – beispielsweise bei der Auslastung von Härteöfen oder dem Betrieb der Heizung. Mit einer Heizungsampel regen wir zum Beispiel auch unsere Mitarbeiter dazu an, aktiv zum Klimaschutz beizutragen.
Ist die Entscheidung für mehr Nachhaltigkeit denn auch immer die wirtschaftlichste Option?
Meist wirken sich Effizienzmaßnahmen positiv auf die Kosten und die Umweltfolgen aus. Aber beispielsweise die Entscheidung, Ökostrom zu beziehen, ist natürlich kostenintensiver. Dann wird im Unternehmen viel diskutiert und abgewogen. Da ist es auch gut, die Süwag als starken Partner in der Beratung an unserer Seite zu haben. Wir haben für uns nun eine gute Mischung aus Ökonomie und Ökologie gefunden.
Umweltschutzleiter Holger Menzel im Interview über die Effizienzmaßnahmen bei RUD
fotos: Sascha Kreklau, RUD
Das interessiert Sie vielleicht auch …
© »Dialog« ist ein Angebot der SÜWAG / 2024