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Effizienz
Alles auf Grün
Die Martin Halbgewachs GmbH fertigt Metallbauteile für Global Player aus der Region. Ein energieintensives Geschäft! Deshalb hat das Unternehmen schon früh nach Strategien für mehr Nachhaltigkeit gesucht. Und clevere Lösungen gefunden.
Auf 80 Quadratmetern fing vor 30 Jahren alles an: „Ich hatte eine Ecke in einer Schreinerei angemietet“, erzählt Martin Halbgewachs, der damals als Ein-Mann-Betrieb Metallarbeiten anbot. Inzwischen hat sich daraus Großes entwickelt: Zur Martin Halbgewachs GmbH in Steinheim im Landkreis Ludwigsburg gehört eine Produktionshalle mit einer Fläche von 2.800 Quadratmetern. 43 Beschäftigte arbeiten im Schichtbetrieb an Aufträgen für namhafte Kunden wie Dürr, Hainbuch, Stihl und Bosch.
Mit Fräsen, Lasern, Drehmaschinen und 3-D-Druckern fertigt das Team komplexe Metallbauteile, nicht nur für Heimwerker- und Gartengeräte. Komponenten für die Medizintechnik gehören ebenso zum Produktspektrum wie Teile für die Automobilbranche – Gehäuse für Elektroantriebe zum Beispiel oder auch mal eine Benzinpumpe für die Formel 1.
Martin Halbgewachs hat sich im Laufe der Jahre immer neue Felder erschlossen, seiner Heimat jedoch ist er treu geblieben. Denn die Lage ist günstig: Viele Global Player sind in der Region rund um Murr und Neckar zu Hause. „Wir liefern fast all unsere Produkte in einem Umkreis von 30 bis 40 Kilometern aus. Aber über unsere Auftraggeber gelangen sie in die ganze Welt“, sagt der Geschäftsmann.
„Unabhängig von fossilen Brennstoffen zu werden, ist uns ein besonderes Anliegen.“
Martin Halbgewachs, GeschäftsführerFrüh hat er erkannt, dass seine großen Projekte mit großem Energieverbrauch einhergehen – und die Konsequenzen gezogen: „Unseren CO2-Ausstoß zu minimieren und unabhängig von fossilen Brennstoffen zu werden, ist uns ein besonderes Anliegen.“ Das zeigt sich von der Deckenbeleuchtung bis zur Fußbodenheizung. So werden die Hallen von energieeffizienten LED-Strahlern erhellt. Einen Gas- oder Ölkessel gibt es nirgends auf dem Gelände. „Wir nutzen Abwärme aus unserer Produktion, um die Hallen und das Verwaltungsgebäude zu heizen“, erklärt Martin Halbgewachs. Die Raumtemperatur in der Produktion ist wichtig. Nur unter konstanten Bedingungen sind hochpräzise Arbeiten möglich.
Die Süwag betreut den Familienbetrieb bereits seit 15 Jahren auf dem Weg zu mehr Effizienz: zum Beispiel mit einem smarten Monitoring-System. Damit behält Martin Halbgewachs seinen Energieverbrauch in Echtzeit im Blick – immer auf der Suche nach Optimierungspotenzial. Dafür ist er auch bereit, Altbewährtes zu hinterfragen. „Früher sind bestimmte Maschinen bei uns Tag und Nacht durchgelaufen. Die Hersteller empfehlen es so“, berichtet der Unternehmer. Trotz Warnungen vor Problemen mit der Technik schalten der Chef und sein Team die Maschinen inzwischen ab, wenn sie nicht benötigt werden. „Nachteile haben wir bisher keine festgestellt. Dafür aber eine Energieersparnis von immerhin fünf bis sieben Prozent.“
Die größte Effizienzmaßnahme auf dem Firmengelände zeigt sich aus der Vogelperspektive: Die Dächer der Produktionshalle sind lückenlos mit Photovoltaikmodulen bedeckt. Als die Dachflächen voll waren, dachte sich Martin Halbgewachs gemeinsam mit den Süwag-Kundenbetreuern Harald Burr und Michael Fischer eine neue Lösung aus, mitten in der Coronazeit. Das Ergebnis: Carports, die die Parkplätze überdachen und viel Platz für weitere Solarmodule bieten. Dank der neuen PV-Anlage mit einer Spitzenleistung von 210 Kilowatt Peak liefert die Sonne jetzt 30 Prozent des gesamten Strombedarfs der Firma.
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des Strombedarfs der Firma liefert die Sonne.
Eine Investition, die sich rentiert: „Die Anlage war so gerechnet, dass sie sich in 12 bis 14 Jahren amortisiert. Da die Energiepreise aber aktuell durch die Decke gehen, wird das jetzt wahrscheinlich früher klappen“, sagt Martin Halbgewachs. In schwierigen Zeiten auch mal ein Risiko einzugehen, das kann sich lohnen, ist er überzeugt. Für seine Mitarbeiter rechnet sich die Solaranlage indes schon jetzt. Sie speist nämlich auch Ladeboxen, an denen die Beschäftigten neben den Dienstwagen sogar privat genutzte Elektrofahrzeuge kostenlos auftanken dürfen.
Nicht nur in Sachen Mobilität denkt Martin Halbgewachs bereits an morgen. Als Nächstes will sich der Unternehmer die Fassaden seiner Gebäude vornehmen, um noch mehr Solarmodule anzubringen. Seine Vision für die Zukunft: „Irgendwann mit 100 Prozent Sonnenstrom zu produzieren – am besten in Kombination mit einem Wasserstoffspeicher.“ Groß denken, das hat Martin Halbgewachs in den vergangenen 30 Jahren perfektioniert.
Sonnenstrom mal anders
Photovoltaik ist ein wichtiges Zugpferd der Energiewende. Doch wer die Sonnenenergie im großen Stil nutzen will, braucht große Flächen. Längst stehen daher nicht nur Hausdächer und Carports für diesen Zweck im Fokus. Auch Solarmodule an Fassaden könnten die Versorgung sinnvoll ergänzen. In Pilotprojekten testen Wissenschaftler zudem, ob sich Autobahnen mit lichtdurchlässigen Solardächern überspannen lassen. Darüber hinaus werden schwimmende Sonnenkraftwerke und PV-Gerüste über Ackerflächen entwickelt. Ein weiterer Trend: in Fahrzeug-Karosserien integrierte Solarzellen.
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