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Beschaffung
Klug kaufen an der Börse
Langfristige Planung oder spontane Schnäppchen? Erdem Esen, Leiter des Geschäftskundenvertriebs, über die richtige Strategie beim Energieeinkauf.
Herr Esen, günstige Einkaufspreise sind für Unternehmen mit hohem Bedarf das A und O. Wie sichert man sich einen guten Kurs?
Die Energiepreise in Deutschland werden an der Leipziger Börse anhand von Nachfrage und Angebot ermittelt. Für den Einkauf gibt es zwei Möglichkeiten: Wenn Sie im Voraus planen und für Ihre Energiekosten monate- oder jahrelang mit einem Festpreis rechnen möchten, kaufen Sie auf dem Terminmarkt. Das bietet Sicherheit für die Zukunft, dafür sind aber auch gewisse Risiko-Aufschläge in den Preisen eingerechnet.
Am Spotmarkt hingegen wird Energie für die kurzfristige Belieferung gehandelt, also für den nächsten Tag oder auch nur für einige Stunden. Die Preise schwanken stark, da sie das aktuelle Angebot und die Nachfrage widerspiegeln. Während des Corona-Lockdowns waren die Preise am Spotmarkt aufgrund der geringen Nachfrage besonders niedrig, teilweise sogar negativ. Das heißt, Unternehmen, die in dieser Zeit Strom verbraucht haben, konnten dafür einen Erlös erhalten. Aber auch außerhalb von Krisenzeiten war der Strom am Spotmarkt in den vergangenen Jahren im Schnitt günstiger.
Wie kommt das?
Unter anderem durch den Ausbau der erneuerbaren Energien. An Tagen mit viel Sonne und Wind steht kurzfristig viel Strom zur Verfügung und erhöht das Angebot. Dabei wird es in den kommenden Jahren auch bleiben, da die Bundesregierung im Juni 2020 den Solardeckel aufgehoben hat, der bisher den Zubau neuer Solaranlagen beschränkt hatte.
Terminmarkt vs. Spotmarkt
Stand 19.06.2020
Erdem Esen, Leiter Vertrieb Geschäftskunden bei der Süwag
Sollten Unternehmen dann nicht den gesamten Energiebedarf am Spotmarkt kaufen?
Das ist möglich, birgt aber ein erhöhtes Risiko. Beide Märkte haben ihre Vor- und Nachteile. Energieintensive Unternehmen kaufen daher meist mit börsennotierten Beschaffungsmodellen ein: Sie decken ihren Bedarf zu 60 oder 70 Prozent klassisch am Terminmarkt und beziehen den Rest zu möglichst günstigen Preisen am Spotmarkt.
Wie finden Unternehmen das richtige Maß?
Wir von der Süwag bieten unseren Kunden schon seit Jahren individuelle Beschaffungskonzepte für Strom und mittlerweile auch für Erdgas – egal, wie hoch der Energiebedarf ist. Wir sprechen mit Ihnen über Chancen und Risiken, über Ihre Prioritäten und legen gemeinsam eine passende Strategie fest. Dabei halten wir Sie ständig über die Marktentwicklung auf dem Laufenden. So können Sie die Gelegenheiten, die der Markt bietet, optimal nutzen.
Einkauf am Terminmarkt
+ Langfristige Kalkulationssicherheit + Schutz vor Preiserhöhungen - Im Schnitt höhere Preise - Keine Mitnahme von Kursabfällen Einkauf am Spotmarkt
+ Flexible Beschaffung nach Bedarf + Im Schnitt günstigere Preise - Fehlende Kalkulationssicherheit - Schwankende Kurse Sie haben Fragen zum Energieeinkauf und dem für Sie günstigsten Beschaffungsmodell? Sprechen Sie mit Ihrem Kundenberater!
Foto: Süwag, Grafiken: SeitenPlan
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