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Krisenmanagement
„Persönliche Beratung ist jetzt wichtiger denn je“
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Gleicher Service, andere Kanäle: Der Großteil des Süwag-Kundenservice läuft derzeit per Telefon und online.Damit die Energie beim Kunden immer fließt, ist der Krisenstab der Süwag-Gruppe auf Ausnahmesituationen vorbereitet. Die Corona-Pandemie stellt die Notfallpläne nun auf die Probe. Mario Beck, Geschäftsführer der Süwag Vertrieb AG & CO. KG, über ungeahnte Herausforderungen und Kundennähe in Zeiten des Abstandhaltens.
Herr Beck, wie geht es Ihnen und Ihren Mitarbeitern in der derzeitigen Ausnahmesituation?
Im Großen und Ganzen gut. Wir haben einen äußerst niedrigen Krankenstand, alle passen auf sich und andere auf. Und sie sind sehr motiviert, für unsere Kunden da zu sein und kreative Lösungen zu finden, wenn bekannte Arbeitsabläufe gerade nicht funktionieren. Allen ist sehr bewusst, wie wichtig wir als Betreiber kritischer Infrastruktur für die Region sind.
Denn ohne Strom und Gas läuft bei den Menschen und bei den Unternehmen in der Region nichts.
Genau. Zum einen sichern wir als Süwag-Gruppe wie gewohnt die Versorgung. Zum anderen müssen wir schnell auf Veränderungen reagieren, zum Beispiel in unseren Absatzprognosen: Einige Kunden fahren ihre Produktion herunter, wenige andere, beispielsweise im Gesundheitssektor, dagegen hoch. In schwierigen Zeiten brauchen unsere Kunden starke Partner und kompetente Berater. Um das zu gewährleisten, müssen wir in erster Linie unsere Mitarbeiter vor Ansteckung schützen.
Für Unternehmen, die von der Corona-Krise betroffen sind, gibt es Erleichterungen bei Fristen und Meldepflichten im Energiebereich. Wir informieren Sie über die wichtigsten Änderungen: online-service.suewag.de/b2b
„Wenn wir jetzt nicht nur an das eigene Wohl denken, sondern an das große Ganze, dann werden wir diese Krise als Wirtschaftsregion und als Gemeinschaft gut überstehen.“
Mario Beck,
Geschäftsführer der Süwag Vertrieb AG & CO. KGWas bedeutet das für den täglichen Arbeitsablauf?
Wir haben gleich zu Beginn alle Mitarbeiter, die von zu Hause aus arbeiten können, ins Homeoffice geschickt. Die Kundenberatung läuft per Telefon und Skype oder in unserem Online-Büro, Verträge verwalten wir über sichere digitale Kanäle. Persönliche Beratung ist in Krisenzeiten wichtiger denn je.
Aber alles lässt sich sicherlich nicht digital regeln?
In der Netzleitstelle der Syna-Kollegen oder auf Baustellen werden Mitarbeiter vor Ort gebraucht, anders geht es nicht. Allerdings sind sie in separate Teams aufgeteilt. So verringern wir Kontakte auf ein Minimum. Alle halten Abstandsregeln und Hygienevorgaben ein, um das Infektionsrisiko zu senken. So bleiben wir als Unternehmen immer handlungsfähig. Vor-Ort-Termine für die Energieberatung oder die Planung einer neuen Photovoltaikanlage haben wir in vielen Fällen aufgeschoben. Aber nach und nach nehmen wir diesen Service wieder auf – unter strengen Hygieneauflagen natürlich.
Als Betreiber kritischer Infrastruktur halten Sie Notfallpläne bereit. War ein Szenario wie die Corona-Krise darin enthalten?
Unser Krisenstab ist auf Unwetter, Anschläge und Pandemien vorbereitet. Diese Fälle werden auch geübt: Jeder weiß, was er im Ernstfall zu tun hat. Das hat sich nun bewährt, denn wir konnten direkt Mechanismen in Gang setzen, um schnell auf die Krise zu reagieren. Was die derzeitige Situation von der Simulation unterscheidet, ist die Dauer. Einen Krisenzustand über mehrere Monate hinweg konnte sich niemand so richtig vorstellen.
Gerade die Dauer wird erhebliche Auswirkungen auf die Wirtschaft haben – auch auf Ihre Kunden.
Vor allem Hotellerie und Gastronomie machen schwere Zeiten durch, in Teilen auch das produzierende Gewerbe. Unser Vertriebsgebiet ist eine Hochleistungsregion von Mittelständlern, die wichtige Produkte und Dienstleistungen erbringen – diese Wirtschaftskraft müssen wir erhalten. Und auch als Privatperson möchte ich gerne wieder ein schönes Hotel im Schwarzwald buchen und bei meinem Lieblingsitaliener in Frankfurt essen gehen. Wir stehen daher in engem Kontakt mit Kunden, Branchenverbänden und IHK, um die Lage möglichst gut einschätzen zu können und zu unterstützen.
In welcher Form?
Wo immer betriebswirtschaftlich vertretbar, kommen wir Kunden mit angepassten Zahlungsmodalitäten entgegen. Zudem beraten wir dazu, wie sie von den rapide gesunkenen Preisen an den Energiebörsen profitieren, sobald die Geschäftsaktivitäten in naher Zukunft hoffentlich wieder zunehmen. Wichtig ist auch, dass wir selbst finanziell solide aufgestellt bleiben, um unserem Versorgungsauftrag nachkommen zu können. Vermutlich schafft es nicht jeder Versorger, Rückvermarktungsverluste zu verkraften, die durch die in der Krise nicht abgesetzten Energiemengen entstehen. Für einen Kunden ist es ein schwerer Schlag, wenn er einen vermeintlich günstigen Vertrag abschließt, in der Zukunft aber zu schlechteren Konditionen nachbeschaffen muss, weil sein Lieferant insolvent ist. Das ist auch schon vor Corona-Zeiten geschehen. Die Süwag-Gruppe ist dagegen solide aufgestellt und bleibt ein starker und verlässlicher Partner. Wir haben einen langen Atem, um diese Ausnahmesituation gut zu überstehen.
Sie bleiben also optimistisch?
Auf jeden Fall. Ich lese mit Interesse die positiven Szenarien von Ökonomen, die nach der jetzigen Rezession einen Aufschwung mit Nachholeffekten erwarten. Natürlich trifft es verschiedene Branchen unterschiedlich. Aber wenn wir jetzt nicht nur an das eigene Wohl denken, sondern an das große Ganze, dann werden wir diese Krise als Wirtschaftsregion und als Gemeinschaft gut überstehen.
Immer für Sie da
Bei allen Fragen rund um Ihre Energie sind wir weiterhin für Sie erreichbar: per Telefon und Videochat. Auch Verträge können Sie digital mit uns abschließen. Rund um die Uhr haben Sie außerdem Zugang zu unserem neuen Kundenportal Online-Service B2B (mehr dazu hier).
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online-service.suewag.de/b2bfotos: Süwag, Mike Wenski
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